Einen Kindergeburtstag überleben: die besten Elterngeheimtricks

Kindergeburtstage sind der Wahnsinn. Im glückstaumelnden, geschenkeüberladenen, zuckeraufgepeitschten Sinne für die Kleinen. Auf nervenzehrende, wohnungszerstörende, kompletteskalierende Art und Weise für ihre Eltern. Aber es gibt einen Weg da durch!

  1. Die Gäste-Schar begrenzen. Und zwar auf die Anzahl der Jahre, die das Geburtstagskind alt wird – eine Faustregel, die einleuchtet. Zumindest bis zur Schulzeit.
  2. Den Party-Marathon entzerren. Früh morgens mit Mama und Papa feiern, danach im Kindergarten oder in der Schule, dann kommen schnell Oma und Opa vorbei und später noch die Freunde? Vielzuvielzuviel. Wenn möglich, nicht am eigentlichen Geburtstag feiern, vor allem, wenn der unter der Woche ist.
  3. Jüngere Geschwisterkinder abgeben. Der große Bruder/ die große Schwester bekommt einen Haufen Besuch, Geschenke und die volle Aufmerksamkeit von Mama? Das riecht nach Trotzanfall. Deshalb lieber zur Babysitterin, den Nachbarn oder den Großeltern bringen, bevor die Sause startet. Größere Geschwister werden zum Helfen eingespannt.
  4. Die anderen Eltern loswerden. Funktioniert in der Regel ab dem vierten Geburtstag. Heißt: ein Kuchen weniger und während des Topfschlagens nicht auch noch Prosecco nachschenken müssen.
  5. Ein Motto wählen. Klar, über die Overperformer-Moms im Motto-Wahn wird sich gerne lustig gemacht. Aber so ein Thema hält das Chaos auf wundersame Weise zusammen und liefert einen roten Faden, an dem man sich entlang hangeln kann. Tipps zu Motto-Partys, die wir bereits gefeiert haben, findet Ihr hier auf dem Blog – für den Fall, dass Ihr gerade eine Katzen-Party, einen Einhorn-Geburtstag, eine Ritter-Sause oder eine Piraten-Feier plant… Aber trotzdem:
  6. Lockermachen, nichts übertreiben. Die essenzielle Frage bleibt: Was ist meinem Kind am wichtigsten? In der Regel ist das nicht die exakt abgestimmte Farb-Harmonie zwischen Servietten und Luftschlangen. Und vielleicht findet es die Feuerwehrmann-Sam-Becher aus dem Discounter sogar toller als die von Mama an langen Abenden handbemalten.
  7. Den Kontrollverlust mit einplanen. Denn er wird ganz sicher kommen. Der Moment, in dem fünf fremde Kinder mit Schoko-Händen nach dem Lichtschalter zum Bad tasten, während das eigene gerade einen Nervenzusammenbruch vor dem Geschenketisch bekommt und man selbst sich am Pommes-Blech verbrannt hat. Das kann man weglachen, aber es ist auch genauso okay, das furchtbar zu finden. Dann lautet die für alle schönste Lösung vielleicht:
  8. Die Party auslagern. Es gibt da draußen inzwischen eine komplette Branche, die unsere Kleinen befeiern möchte Kindercafés zum Beispiel, Kletterhallen, Theater, Kochschulen, Kunstateliers… Sollen die doch ruhig mal machen!
  9. Unterstützung engagieren. Wer glaubt, es alleine mit einer Horde partywütiger Kindergarten- oder Schulkinder unter Zuckerschock aufnehmen zu können, denkt auch, dass man doch zwischen Weihnachten und Silvester schnell mal sieben Kilo abnehmen könnte. Oder dass der nächste Elternabend wahrscheinlich nur ganz kurz dauert.
  10. An „das eine Kind“ denken. Das eine Kind, das bei der Schatzsuche immer ausbüchst, das alle Spiele doof findet und das Essen irgendwie auch. Gibt es bei fast jeder Party und braucht am besten eine extra Betreuungsperson (vielleicht ein größeres Geschwisterkind) mit einer dicken Tüte Zusatz-Aufmerksamkeit – dann klappt das schon.
  11. Essen bestellen. Und nicht parallel auch noch Küchenfee spielen. Ob Kuchen und Pizza von Mama oder vom Bäcker und vom Lieferdienst sind, merken die Kleinen in ihrer Aufregung gar nicht.
  12. Raus gehen. Sackhüpfen, Fangen spielen, einen Schatz suchen – egal was, Hauptsache Rennen. Mit runtergedimmtem Adrenalinpegel ist alles, was danach kommt, wesentlich erträglicher.
  13. Keinen Unterschied machen. Alles muss für jedes Kind haargenau gleich sein (ja, ich meine HAARgenau). Ob Partyhüte, Gewinne oder Mitgebsel. Erspart Geschrei und Schlichtungsverhandlungen im Minutentakt.

Teile dieser Liste sind auch ein meinem Buch Ene, mene, Miste, Mutti schreibt ’ne Liste erschienen, in dem Ihr noch viel mehr nützliches und lustiges Elternwissen findet.


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